Typisches Verhalten von Dackeln in der Pubertät, und was du machen kannst.
Einleitung
Die Pubertät ist eine ganz besondere Phase im Leben eines Dackels. Während dieser Zeit kann sich das Verhalten deines treuen Begleiters stark verändern, was oft für Unsicherheiten oder sogar Frustration sorgen kann. Es ist jedoch ganz normal, dass junge Dackel im Teenager-Alter ihre Grenzen austesten und dabei schon einmal etwas aufsässig oder emotional sein können. Genau an diesem Punkt setzt diese umfassende Anleitung an. Sie bietet dir einen tiefen Einblick in das „Dackel Pubertät Verhalten“ und zeigt dir praxisnahe Lösungsansätze, damit ihr diese Entwicklungsphase gemeinsam souverän meistert.
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Bevor du dich aber in das typische Verhalten von Dackeln einliest, empfehle ich dir unseren allgemeinen Blogbeitrag zum Thema “Dackel Pubertät - und wie lange sie dauert”. Du findest ihn hier.
Warum ist die Dackel-Pubertät so besonders?
Dackel, auch liebevoll Teckel oder Dachshund genannt, werden aufgrund ihrer eigenwilligen und gleichzeitig charmanten Persönlichkeit geschätzt. Die Phase der Pubertät beginnt bei Hunden häufig im Alter von etwa sechs bis neun Monaten und kann – je nach individueller Entwicklung – bis zu zwei Jahre andauern. Bei Dackeln kann es etwas früher oder später losgehen, da ihre Entwicklung zwar nach groben Richtwerten, aber dennoch individuell verläuft.
In dieser Zeit verändert sich der Körper und der Hormonhaushalt deines Vierbeiners. Die Geschlechtsreife setzt ein, was das Verhalten teils erheblich beeinflussen kann. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass dein Dackel versucht, seine Umwelt neu zu entdecken – oft mit einem gewissen Eigensinn, der für die Rasse bekannt ist. Mal testet er bewusst Regeln aus, mal wirkt er überdreht, an anderen Tagen ist er möglicherweise schreckhaft oder besonders launisch.
Gerade weil der Dackel so schlau und neugierig ist, kann dir sein Verhalten während der Pubertät manchmal rätselhaft vorkommen. Das liegt aber weniger daran, dass er dich nicht mehr mag, sondern vielmehr an seiner Entwicklung. Pubertät ist immer auch eine Suche nach Identität, Selbstständigkeit und der Position im „Rudel“. Wenn du die Hintergründe dieser Verhaltensweisen verstehst, kannst du viel souveräner darauf reagieren und zugleich eine stabile, vertrauensvolle Beziehung zu deinem Dackel aufbauen.
1. Trotz und Unabhängigkeit
Warum werden Dackel in der Pubertät so eigensinnig?
In der Dackel-Pubertät äußert sich „Trotz und Unabhängigkeit“ oft sehr deutlich. Das kommt dir vielleicht bekannt vor: Dein Dackel, der vorher so brav gehört hat, kann nun plötzlich auf Durchzug schalten, wenn du ihn rufst oder ihm ein Kommando gibst. Neue Hormonkonzentrationen im Körper, gepaart mit einer wachsenden Neugierde, sorgen für Abenteuerlust. Dabei möchten viele Dackel herausfinden, welche Grenzen es gibt und wie ernst du es mit Regeln meinst.
Im Grunde genommen geht es deinem Dackel in dieser Phase ähnlich wie einem Teenager: Er spürt, dass er kein kleines Hundekind mehr ist. Zugleich entdeckt er neue Handlungsmöglichkeiten. Er testet sehr bewusst, was passiert, wenn er plötzlich nicht mehr gehorcht oder sein eigenes Ding durchzieht. Vielleicht entdeckt er gerade neue Gerüche, folgt ihnen aus Neugier und blendet deine Signale aus – nicht, weil er dich ärgern will, sondern weil alles um ihn herum unglaublich spannend ist.
Zudem spielt der Jagdtrieb beim Dackel eine große Rolle. Als Jagdhund gezüchtet, ist sein Geruchssinn besonders sensibel ausgeprägt. Mit steigender Unabhängigkeit kann es sein, dass dieser Jagdinstinkt verstärkt zum Vorschein kommt. Daher ist es wichtig, dass du Geduld aufbringst und ihm schon im Welpenalter klare Regeln mit auf den Weg gibst, die du in der Pubertät noch einmal festigst.
Was bedeutet das für die Erziehung?
Wenn dein Dackel einen „Trotz-Anfall“ hat, solltest du vor allem eins: Ruhe bewahren. Schimpfen, lautes Rufen oder Strafen bringen in dieser Phase wenig, manchmal sogar das Gegenteil von dem, was du willst. Ein Dackel, der während der Pubertät ständig angeschrien wird, stumpft ab oder weicht dir aus – beides möchtest du mit Sicherheit verhindern.
Stattdessen ist Konsequenz gefragt. Gerade wenn du bisher viel durchgehen lassen hast („Ach, er ist ja noch so klein!“), rächt sich das in der Pubertät. Achte also darauf, dass du klare, liebevolle, aber bestimmte Regeln aufstellst und diese ohne Ausnahme einhältst. Das bedeutet nicht, dass du hart oder ungerecht sein sollst – im Gegenteil. Es geht darum, deinem Dackel Sicherheit zu bieten, indem du ihm zeigst, was du von ihm erwartest.
Praktische Tipps bei Trotz und Unabhängigkeit
Klare Grenzen setzen: Lege fest, was erlaubt ist und was nicht. Das kann zum Beispiel das Springen aufs Sofa sein oder das Fressen von Essensresten. Wenn du einmal nein sagst, sollte dies für deinen Dackel auch konstant gelten – sonst verwirrst du ihn nur.
Rituale etablieren: Feste Fütterungszeiten oder bestimmte Abläufe beim Spaziergang strukturieren den Alltag und vermitteln Sicherheit. In der Pubertät suchen Hunde nach Orientierung, und Routinen helfen ihnen, sich zurechtzufinden.
Alternativen anbieten: Wenn dein Dackel z. B. gern gräbt, stelle ihm eine bestimmte Ecke im Garten zur Verfügung oder biete ihm ein Buddelbecken an. So leitest du seinen natürlichen Trieb in erlaubte Bahnen.
Belohnungsbasiertes Training: Lobe gutes Verhalten konsequent. Leckerlis oder Lob verstärken positives Benehmen deutlich effektiver als Strafen schlechtes. Gehe dabei jedoch bedacht vor, damit dein Dackel nicht zu sehr auf Futter fixiert ist. Auch stimmliches Lob, Streicheleinheiten oder ein gemeinsames Spiel wirken sehr positiv.
Ruhepausen einplanen: Ein überdrehter Dackel kann schnell trotzig werden, weil ihm schlicht die Kapazitäten fehlen, zu gehorchen. Achte daher auf ausreichende Ruhephasen, in denen er sich erholen kann.
2. Emotionale Schwankungen
Hormonelle Achterbahnfahrt
Dass ein Dackel in der Pubertät launisch wirken kann, ist ganz normal. Die Hormonproduktion steigt, und plötzlich gibt es Tage, an denen dein Hund besonders anhänglich ist, während er an anderen Tagen eher zurückgezogen und abwesend scheint. Vielleicht kennst du diese Situationen, in denen dein Dackel sich an dich kuschelt und keine Minute später genervt bellt oder sich zurückzieht, wenn du ihn streicheln willst.
Diese Stimmungsschwankungen sind auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen. Ähnlich wie bei menschlichen Teenagern können Stress, Unsicherheit oder einfach Überforderung ihn reizbarer machen. Zusätzlich werden in dieser Phase Sozialisierungsthemen besonders wichtig: Dein Dackel kann plötzlich ängstlicher auf bestimmte Reize reagieren, selbst wenn er sie früher gut toleriert hat. Einige fangen an, häufiger zu bellen, um ihrem Unbehagen Ausdruck zu verleihen, oder ziehen sich bei unbekannten Geräuschen zurück.
Wie gehst du am besten mit Stimmungsschwankungen um?
Geduld und Gelassenheit sind die Schlüsselbegriffe. Auch wenn es manchmal schwerfällt, deine eigene Stimmung darf nicht zu stark schwanken oder sich negativ auf den Dackel übertragen. Versuche, einen ruhigen und ausgeglichenen Umgangston beizubehalten, selbst wenn dich das Verhalten deines jungen Vierbeiners gelegentlich herausfordert.
Außerdem ist es wichtig, dass du bei Unsicherheit oder ängstlichen Reaktionen deines Dackels nicht unbewusst ein negatives Verhalten verstärkst. Oft tröstet man ängstliche Hunde intuitiv mit viel Mitleid, was das Angstverhalten jedoch bestärken kann. Besser ist es, Selbstsicherheit auszustrahlen und bei Bedarf ruhig zu handeln, ohne ein großes Drama daraus zu machen. So vermittelst du deinem Dackel das Gefühl: „Alles ist in Ordnung, du brauchst keine Angst zu haben.“
Praktische Tipps bei emotionalen Schwankungen
Ruhiges Umfeld: Schaffe deinem Dackel zu Hause einen Rückzugsort, zum Beispiel eine gemütliche Ecke oder ein Körbchen, wo er sich sicher und ungestört fühlt.
Klare Kommunikation: Wenn dein Dackel unsicher wirkt, versuche deine Körpersprache und Stimme möglichst ruhig zu halten. Leise, tiefe Töne wirken beruhigend.
Auf Körpersprache achten: Ein Dackel zeigt durch geduckte Haltung, angelegte Ohren oder das Einziehen der Rute deutlich, wenn er sich unwohl fühlt. Reagiere möglichst frühzeitig und gewähre ihm die Distanz oder Ruhe, die er braucht.
Neue Situationen positiv verknüpfen: Konfrontiere ihn nicht hastig mit unbekannten Orten oder Menschen, sondern gehe Schritt für Schritt vor und belohne ihn für gelassenes Verhalten.
Sanftes, aber bestimmtes Auftreten: Auch wenn du verständnisvoll bist, lass dich nicht durch Launen manipulieren. Wenn es Zeit ist, spazieren zu gehen oder ein Kommando zu befolgen, setze dich durch (ohne Druck oder Zwang).
Gerade in dieser Phase verstärkt sich euer emotionales Band, wenn du souverän bleibst und für deinen Dackel eine verlässliche Bezugsperson bist. Pubertierende Dackel brauchen Struktur und Verständnis, aber auch liebevolle Konsequenz.
3. Soziale Herausforderungen
Konflikte mit Artgenossen
Während der Pubertät entdeckt dein Dackel seine soziale Stellung. Ob beim Spaziergang oder in der Hundeschule – er wird Artgenossen anders begegnen als zuvor. Mancher Dackel präsentiert sich plötzlich dominanter, andere wirken schüchterner oder reagieren aggressiv, wenn sie sich bedrängt fühlen.
Dies hängt einerseits mit dem zunehmenden Selbstbewusstsein zusammen, andererseits mit den hormonellen Veränderungen. Bei Rüden kann das Markierverhalten zunehmen; sie wollen ihr Revier und ihre Stellung markieren. Hündinnen können ebenfalls anders reagieren, etwa wenn sie das erste Mal läufig werden oder sich auf eine bevorstehende Läufigkeit vorbereiten.
Soziale Kompetenz ist in dieser Phase besonders wichtig. Optimalerweise hast du deinen Dackel schon früh an andere Hunde gewöhnt und positive Kontakte ermöglicht. Dennoch kann es sein, dass er nun versucht, „seinen Platz“ zu finden, was zu konflikthaften Situationen führen kann.
Umgang mit Menschen
Aber nicht nur Artgenossen stellen während der Pubertät eine Herausforderung dar. Auch im Zusammenleben mit Menschen – Fremden wie Bekannten – kann sich das Verhalten verändern. Vielleicht reagiert dein Dackel auf einmal unsicher auf Besuch, obwohl er bisher freundlich war. Oder er versucht, Besuch laut zu verbellen, um das Haus zu „verteidigen“.
Gerade Dackel sind von Natur aus wachsam, was auch auf ihre ursprüngliche Verwendung als Jagd- und Bauhund zurückzuführen ist. Während der Pubertät kann sich dieses Schutzverhalten verstärken: Dein Vierbeiner testet, wie er die Situation kontrollieren kann, und sucht dabei auch deine Führung.
Praktische Tipps bei sozialen Herausforderungen
Leitfigur sein: Ganz gleich, ob es um fremde Menschen oder fremde Hunde geht – zeige deinem Dackel, dass du die Situation kontrollierst. Reagiere bei Hundebegegnungen stets gelassen und selbstsicher, damit dein Hund erkennt, dass kein Grund zur Aufregung besteht.
Positive Verknüpfung: Gib deinem Dackel die Chance, positive Erfahrungen mit anderen Hunden zu sammeln. Besonders hilfreich sind kontrollierte Treffen mit freundlichen, sozial sicheren Artgenossen.
Beschützen oder wehren?: Wenn dein Dackel dazu neigt, dich oder sein „Territorium“ übermäßig zu verteidigen, trenne ihn ruhig für kurze Zeit vom Besuch in einem anderen Raum oder hinter einem Babygitter. Hole ihn erst wieder dazu, wenn die Atmosphäre ruhig ist. So lernt er, dass Besuch etwas ganz Normales ist.
Gewohnheits-Orte schaffen: Wenn Gäste kommen, weise deinem Dackel einen festen Platz zu, wo er bleiben soll. Belohne ihn, wenn er ruhig dort verweilt.
Bellen regulieren: Ein gewisses Maß an Wachsamkeit ist normal. Wenn das Bellen jedoch außer Kontrolle gerät, übe gezielt das Kommando „Aus“ oder „Leise“. Beginne im Training mit minimalen Reizen und steigere dich langsam.
Sozialverhalten ist für den Dackel in dieser Phase komplex, und du wirst wahrscheinlich feststellen, dass er gegenüber einigen Hunden oder Menschen offener ist als gegenüber anderen. Gib ihm die Zeit, sich zu entwickeln, und unterstütze ihn durch ruhige, konsequente Anleitungen.
4. Erhöhte Energie
Weshalb überschäumende Energie typisch ist
Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Dackel in der Pubertät regelrecht zu explodieren scheint vor Tatendrang. Das hängt sowohl mit dem Wachstum als auch mit dem intensiven Hormonhaushalt zusammen. Der Körper produziert vermehrt Hormone, wodurch viele Hunde sehr aktiv und manchmal auch hyperaktiv wirken.
Zusätzlich kommt der Entdeckergeist hinzu. Dein Dackel spürt, dass er mehr Kraft und Ausdauer entwickelt, seine Sensorik sich schärft und er immer mehr vom Leben „da draußen“ mitbekommt. Alles ist spannend, alles muss erkundet werden. So kann es sein, dass er bei Spaziergängen schneller abgelenkt wird, sich lieber mit anderen Hunden austobt oder häufiger versuchen wird, seine Neugier zu befriedigen, anstatt brav an deiner Seite zu laufen.
Wie du die Energie richtig kanalisierst
Die gesteigerte Energie in der Dackel-Pubertät muss in konstruktive Bahnen gelenkt werden, damit sie nicht zu unerwünschten Verhaltensweisen führt. Ein unausgelasteter Dackel kann beginnen, zuhause Dinge zu zerstören, an Möbeln zu knabbern oder unruhig umherzulaufen.
Gleichzeitig solltest du darauf achten, dass du deinen Dackel nicht überforderst. Zu viel und zu intensives Training kann negativ sein, denn der Körper deines Dackels wächst noch. Besonders die langen Rücken und kurzen Beine eines Dackels machen ihn anfällig für Verletzungen und Rückenprobleme (Stichwort: Bandscheibenvorfälle). Du solltest daher zwar für ausreichende Bewegung sorgen, aber Überanstrengung vermeiden.
Praktische Tipps bei erhöhter Energie
Abwechslungsreiche Spaziergänge: Statt immer nur dieselbe Runde zu drehen, integriere Suchspiele oder kurze Gehorsamsübungen. Lass ihn zum Beispiel kurz sitzen und verberge ein Leckerli in niedriger Vegetation, das er dann suchen darf.
Kombination aus geistiger und körperlicher Auslastung: Dackel sind intelligente Hunde. Nur körperliche Beschäftigung reicht oft nicht aus; sie wollen auch geistig gefordert werden. Übungen wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“, „Gib Pfote“ oder das Erlernen kleiner Tricks fördern die Aufmerksamkeit und steigern die Bindung.
Lernspielzeuge und Intelligenzspiele: Es gibt spezielle Futter-Puzzles oder Schnüffelteppiche, die hervorragend geeignet sind, um den klugen Kopf deines Dackels zu fordern. Gib ihm dabei immer Erfolgserlebnisse, damit er motiviert bleibt.
Gesundes Maß an Ruhe: Nach intensiven Aktivitäten braucht dein Dackel Zeit zum Entspannen. Beobachte sein Verhalten: Wirkt er erschöpft, dann sollte er nicht weitergehetzt werden. Ausreichende Schlafphasen (bis zu 18 Stunden am Tag bei heranwachsenden Hunden) sind wichtig für die Entwicklung.
Kurse in der Hundeschule: Ob Agility (in einer schonenden Form, angepasst an den langen Rücken!), Tricktraining oder Obedience – gut angeleitete Kurse bieten Struktur und fördern die Bindung. Achte darauf, dass die Übungen dackelgerecht sind und seinen Rücken nicht zu sehr strapazieren.
5. Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen
Geschlechtsspezifische Pubertätsmerkmale
Obwohl es viele Parallelen in der Dackel-Pubertät gibt, unterscheiden sich Rüden und Hündinnen manchmal in ihrem Verhalten. Rüden werden oft risikofreudiger, markieren stärker beim Spaziergang und können sich in Anwesenheit von läufigen Hündinnen kaum konzentrieren. Hündinnen dagegen zeigen unter Umständen deutlichere Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit ihrer Läufigkeit und können zu bestimmten Zeiten besonders anhänglich oder zickig wirken.
Die erste Läufigkeit tritt bei Hündinnen oft zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat auf, kann sich aber auch verzögern. Mit dem Einsetzen der Läufigkeit kommen weitere hormonelle Veränderungen hinzu, die ihr Verhalten beeinflussen. Manche Hündinnen werden dann verschmuster, andere gereizter oder ängstlicher.
Erziehungsunterschiede
Grundsätzlich sollten Rüden und Hündinnen gleichermaßen konsequent, aber liebevoll erzogen werden. Dennoch gibt es im Detail einige Aspekte zu beachten:
Rüden: Achte darauf, das Markierverhalten in geordnete Bahnen zu lenken. Er darf draußen natürlich markieren, aber in Geschäften oder bei Freunden in der Wohnung sollte dies tabu sein. Übe frühzeitig ein klares Abbruchsignal („Nein“, „Aus“), wenn er an ungeeigneten Stellen das Bein heben will.
Hündinnen: Beobachte die Phasen der Läufigkeit genau. In dieser Zeit können Hündinnen sensibler oder antriebsloser sein. Rückzugsorte und besonders liebevolle Zuwendung sind wichtig, damit sie sich wohlfühlt. Vermeide unnötigen Stress, zum Beispiel übermäßig lange Ausflüge oder zu viele Hundekontakte, wenn sie gerade unsicher wirkt.
Kastration als Option?
Einige Halter denken bereits in dieser Zeit über eine Kastration nach, um hormonbedingte Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren. Doch hier ist Vorsicht geboten: Eine zu frühe Kastration kann die natürliche Entwicklung stören, da Sexualhormone neben dem Fortpflanzungsverhalten auch andere Wachstumsprozesse beeinflussen.
Bei Rüden wird oft empfohlen, mindestens den Abschluss der Pubertät abzuwarten.
Bei Hündinnen sollte man in der Regel mindestens die erste Läufigkeit abwarten.
Kastration kann durchaus Vorteile bieten (z. B. Entfall der Läufigkeit, geringeres Risiko bestimmter Krankheiten), aber sie ist kein Allheilmittel bei Verhaltensproblemen. Diese sollten immer vorab durch gezieltes Training angegangen werden. Ein Gespräch mit einem erfahrenen Tierarzt und einem kompetenten Hundetrainer kann dir helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Wie du die Dackel-Pubertät souverän meisterst
Die Pubertät deines Dackels ist eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit. Einerseits möchtest du keine unkontrollierbaren Trotzphasen, andererseits möchtest du seinem Drang nach Unabhängigkeit und Entdeckung gerecht werden. Diese Balance zu finden, ist eine Kunst für sich.
1. Bleibe souverän und konsequent
Wenn dein Dackel merkt, dass du in der Erziehung nachlässig wirst, wird er dies schnell nutzen. Dackel sind äußerst findig, wenn es darum geht, Schwachstellen in deinem System zu finden. Deshalb ist eine klare, konsistente Linie unerlässlich. Sage nicht heute „Nein“, wenn er aufs Sofa springen will, und morgen „Ach, nur einmal, weil du so niedlich schaust!“. Das verwirrt ihn enorm und führt dazu, dass er Regeln infrage stellt.
2. Nutze positive Bestärkung
Schimpfen hat in der Pubertät keinen nachhaltigen Lerneffekt und kann das Vertrauen zwischen dir und deinem Dackel belasten. Viel effektiver ist es, positives Verhalten zu belohnen. Das kann durch Lob, Leckerlis oder gemeinsame Spielzeiten erfolgen. Wenn er etwas richtig gemacht hat, zeige ihm überschwänglich, dass du begeistert bist. Gleichzeitig lernst du, sein Verhalten zu „lesen“ und rechtzeitig einzugreifen, bevor er auf dumme Ideen kommt.
3. Plane Ruhephasen aktiv ein
Pubertierende Hunde sind oft schwer einzuschätzen: Mal toben sie wie verrückt, mal sind sie von jetzt auf gleich platt und möchten nur schlafen. Plane daher immer wieder kurze Ruhephasen in den Alltag ein, damit sich dein Dackel erholen und Gelerntes verarbeiten kann. Das fördert seine Konzentration und gleicht seine Stimmung aus.
4. Forciere kontrollierte soziale Kontakte
Sozialkontakte sind wichtig für den Dackel, besonders wenn du in einem Umfeld lebst, in dem dein Hund häufig auf andere Hunde trifft. Achte jedoch darauf, dass die Treffen positiv ablaufen. Weniger ist manchmal mehr: Ein ruhiges, angenehmes Spiel mit wenigen Hunden ist oft wertvoller als ein wildes Getümmel auf einer überfüllten Hundewiese. Beobachte deinen Dackel genau und breche einen Kontakt lieber ab, wenn er oder der andere Hund Anzeichen von Stress zeigt.
5. Unterstütze deine eigene Geduld und Nerven
Nicht nur der Dackel macht eine anstrengende Phase durch, sondern auch du. Es ist normal, sich manchmal überfordert zu fühlen, wenn der geliebte Hund plötzlich „durchdreht“. Hole dir bei Bedarf Unterstützung: durch Bücher, Online-Kurse, Hundetrainer oder erfahrene Hundebesitzer, die bereits solche Phasen erfolgreich gemeistert haben. Manchmal hilft es auch, sich einfach mit Gleichgesinnten auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben.
Langfristige Perspektive: Die Zeit nach der Pubertät
So anstrengend diese Phase sein mag, denke daran: Sie geht vorbei. Mit konsequenter Erziehung, viel Geduld und Verständnis wirst du aus dieser Zeit hervorgehen und feststellen, dass dein Dackel sich zu einem verlässlichen, charakterstarken Begleiter entwickelt. Gerade beim Dackel, der bekannt für seinen Dickkopf ist, kann die Pubertät eine Herausforderung sein – aber sie bietet auch die Chance, eine tiefe Bindung aufzubauen.
Indem du „Dackel Pubertät Verhalten“ bewusst steuerst, erkennst du, dass vieles schlicht Entwicklungsprozesse sind, die überstanden werden müssen. Je mehr du deinen Hund dabei anleitest und ihm liebevoll den Weg weist, desto stärker wird euer gegenseitiges Vertrauen wachsen.
FAQ - Häufige Fragen zum Leben mit einem Dackel
Wie lange dauert die Dackel-Pubertät im Durchschnitt?
Die Pubertät kann zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern; meist stabilisiert sich das Verhalten nach dem ersten Lebensjahr.
Wird mein Dackel nach der Pubertät wieder ruhiger?
Ja, in der Regel wird er ausgeglichener, aber dennoch neugierig und aktiv bleiben.
Sollte ich in der Pubertät besonders streng sein?
Setze lieber auf Konsequenz und positive Bestärkung anstatt auf Härte.
Kann ich das Bellen in der Pubertät eindämmen?
Ja, durch gezieltes Training mit Belohnungen und klare Kommandos, die dem Dackel Alternativen aufzeigen.
Ist mein Dackel verhaltensauffällig, wenn er in der Pubertät aggressiv wirkt?
Leichte Gereiztheit ist häufig normal, doch bei anhaltenden Problemen ist ein Trainer/Tierarzt hinzuzuziehen.